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EnigmA Amiga Run 1995 October
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EnigmA AMIGA RUN 01 (1995)(G.R. Edizioni)(IT)[!][issue 1995-10][Aminet 7].iso
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Aminet
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sTR!1-95.txt
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1995-03-16
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1,226 lines
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+-]DEEP·BASS·NINE[--]RTR·EGHQ^DG·HQ[--]RUNNING·/X4.7[--]+49-0-344ElItE[-+
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<<---------(1/95) --\___/------\__/-----m!>>
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[gERMAN hOUSE/tEKKNO mAG fROM L.E.]
[dATES/nEWS/iNTERVIEWS/sTORIES aND mORE]
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@END_FILE_ID.DIZ
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^hOUSE-tEKKNO^fANZINE^L.E.^
-1/95-
dIES iST dIE aLLERERSTE oFFIZIELLE sTRIKE, dIE aLS tEXTfILE vERBREITET wIRD!!
sTRIKE! iST eIN hOUSE aND tEKKNO fANZINE, wELCHES iM rAUM sACHSEN/sACHSEN
aNHALT rELATIV rEGELMAESSIG eRSCHEINT (aUF eCHTEM pAPIER!!!).
iN nAHER zUNKUNFT sOLL dAS mAG dIE fORM eINES rICHTIGEN dISCmAGS bEKOMMEN (jA
mIT rICHTIG muSIC uND gRAFIX unD sO!). sORRY aN dIESER sTELLE gLEICH fUER dIE
eTWAS sCHLAMPIGE zUSAMMENSTELLUNG mEINERSEITS. dIE nAECHSTE aUSGABE wIRD
bESSER aUSSEHEN. iCH hATTE lEIDER nUR eINE gANZE sTUNDE zEIT, dAS mAG iN eINE
hALBWEGS lESBARE fORM zU bRINGEN.
wENN vON eUCH (hOFFENDLICH NICHT-AUSHILFSRAVERN) jEMAND dEN dRANG vERSPUERT,
iRGENDWELCHE tEXTE fUER dIE sTRIKE zU sCHREIBEN, dANN hINTERLASSE eR eINE
mESSAGE iN eINEM vON dIESEN bOARDS (aN zORRO oDER mEPHISTO):
-vISION tHING-aCIDNATION-eAST·sIDE-pARANOIA·cOMPLEX-bRAIN·cRASH-lOST·cARRIER-
-mOONLIGHT·cITY-dEEP·bASS·nINE-tHE·hIDDEN-eTC-
-sTRIKE!·tHIS·tIME·cOMPILED·bY·m!/rTR^dG-
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| ----^---- eINLEITUNG (aUCH vORSPIEL gENANNT) ----^---- |
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So , Ihr habt also das Jahresende überlebt !
Schön für Euch und für Uns ! Denn dieses Jahr wollen wir uns mehr mit Euch
beschäf- tigen , das heißt mehr Ver- lossungen von Eintritts- karten ,
Erstpressungen von Platten und was uns und Euch sonst noch so einfällt!
Wir erwarten auch dieses Jahr viel Post von Euch oder Ihr ruft bei der
STRIKE Line an oder Ihr schreibt es in unsere Computer-Mailbox
"STRIKE-AREA". Näheres dazu steht auf der NEWS Seite. Es gab in unserem
ersten Jahr natürlich viel an unserem Fanzine auszusetzen aber Wir werden
dies alles sicher in diesem Jahr in den Griff be- kommen.
Wir wünschen unserer Ziel- gruppe sowie all unseren Lesern für dieses Jahr
alles Gute, viele gute Partys, nicht all zu große RAVEs wo man den
Überblick verliert, neue, nicht so gefährliche Drogen und das wichtigste
viel GUTE, TANZBARE und INTERESANTE Musik .
SEE YA !
E-WALTER ! STRIKE !
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04.02.95 ZOOM Club Chemnitz
DJs Josh,Philip *CITY TRAX L.E.
27.01.95 OPERA Leipzig
DJ Sven UK Erfurt
28.01.95 ELASTIC Leipzig
rec de weirl, andrew *Lanetic Halle
17.02.95 ELASTIC Leipzig
Ata *Delirium ffm
18.02.95 FABRIK Dresden
B.A.,Heaven,VVogonic E
Live: Speedfreak
18.02.95 Distillery
Adama,Ellen Alien,Silvie Marks
Unterkeller DISTILLERY: Edd Gahr & Malcom
27.01.95 MOSKAU Berlin
Ellen Alien,Sammy Dee *Berlin
28.01.95 DISTILLERY Leipzig
Adama
Unterkeller: Malcolm 12000 bpm & Michelin 12000 U/min
04.02.95 DISTILLERY Leipzig
R.A.N.D. Posse
11.02.95 Distillery
Confusion DJ TEAM
UK:Frank da HALZ
25.02.95 ZOOM Chemnitz
Schoko,Dean *Hamburg
Heaven,B.A.
Live: E-De Cologne,Bortsch,Nordcore G.M.B.H.
25.02.95 Distillery Leipzig
Ultraschall *München
18.03.95 Distillery Leipzig
Pascal F.E.O.S.
04.03.95 Distillery
Adama,
Xela *Delirium Chemnitz
>>Bald ein dritter Plattenladen in L.E. ?
>>Distillery bald zu ?
Näheres im Interview mit ........... !
Dates extra :
22.04.95 Conne Island *The Sun "Fresh Vibes from L.E."
Dj'`s: Zki & Dobre(Good Man,Fresh Fruit Rec. Niederlande)
Wolle Neugebauer (Tresor Berlin,Motorized Partys)
Philip & Josh (City Trax L.E.)
Markus Welby (wieviele Partys soll man nur auf-
zählen) und zwei Trommler aus Brasilien
24.03.95 Endlich mal wieder eine Hardtcore Party in Leipzig.
Organisieren wird das alles der Dr.Kuschel vom "x-record
store" und feiern wird man im Conne Island. Hakke !
News extra :
Und schon wieder versucht sich ein neuer Energiedrink auf den Markt zu
drängeln und man denkt, das sie es sich verdient haben,nachdem sie ein
Jahr bis zur Legaliesierung gekämpft haben. "Bording Booze" nennt sich das
Gebräu und ist irgend eine geheime Mischung zwischen Bier Limonade und
Taurin. Schmecken tut es wie jedes andere aber irgendwie etwas anders.!?
Ähnlichkeiten mit der Klamottenfirma "Bording" sind beabsichtigt und somit
ist es auch zuerst im Hot Stuff "interactive" zu erhalten. Der "Bording
Booze" Energiedrink ist laut Vertreter "Banane" nicht im Vertrieb
erhältlich und auch nicht an Tankstellen sondern nur ( L.E.) im Hot Stuff
(kleiner Laden) in der Distillery im City Trax und eventuell in der Küche
in Zeitz.
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| ----^---- dER bOOM rAVE ----^---- |
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Natürlich ist klar: Großraves haben mit ursprünglichem House/Techno so
wenig zu tun wie McDonalds mit gutem Essen. Sie sind reine Pop-
Veranstaltungen, die mittlerweile fast immer rein kommerziellen Hinter-
grund haben. Aber sie sind vor einiger Zeit aus einer sehr innovativen und
bewegten Szene hervorgegangen, die immer noch äußerst aktiv ist, und deren
Verbindung man nicht ganz leugnen kann. Allein aus diesem Grund sollte man
solche Veranstaltungen nicht unbeachtet lassen. Außerdem geben sie ganz
gut Einblick in das,was die Masse unter dem Begriff Techno faßt.
Also: Am 7. Januar war es so weit. Ostdeutschlands erster Megarave
sollte steigen. Für einige Club-Hardliner eine ziemliche Frechheit und
große Herausforderung. So kam es denn bereits im Vorfeld zu Wortgefechten
und eindeutigen Aktivitäten. Eine davon war die Superstition-Label-Party
im Eiskeller, organisiert von der Distillery. Inwieweit sich diese
Veranstaltung vom Boom-Rave unterschied, kann ich nicht beurteilen; soll
auch nicht Thema dieses Artikels sein.
Der Boom-Rave in der Messehalle 20 begann um 19.00 Uhr.Ich erschien gegen
23.00 Uhr und wurde gleich megamies empfangen. Kein Einlaß mehr. "Die
Kapazitäten der Halle sind erschöpft.", so die offizielle Erklärung. Für
gut 1000 Kartenbesitzer hieß das: Geld umsonst gelöhnt, ab nach Hause.
Erstmal ein Grund für recht schlechte Laune. Die äußerte sich dann in zwei
eingeworfenen Fenstern, durch welche sich zeitweise Zutritt ins Innere der
Halle verschafft wurde. Dieser Vorfall gibt natürlich sehr zu denken,
inwieweit Friedlichkeit noch ein Wert auf solchen Veranstaltungen dar-
stellt.Das Klima allgemein empfand ich zumindest vor der Halle als äußerst
aggressiv. Warum all das stattfand weiß ich nicht. Immerhin hatte die
Idylle direkt vor den Eingängen mit ihrer Open-Air-Party eine angenehme
Alternative geboten. Wahrscheinlich stieg hier ohnehin die bessere Party.
Nach etwa e iner Stunde Drängelei war ich dann doch endlich in der Halle.
Die Ordnungskräfte am Einlaß schienen gnadenlos überfordert. Drinnen fand
ich dann noch eine ganze Menge Platz zwischen gut 7000 kleinen Marushas und
Mark'Ohs (am Abend selber kursierte die Zahl 10 000). Warum der Terror vor
der Tür sein mußte, erklärte sich mit den Auflagen der Feuerwehr, die die
Halle nur für 6000 Besucher zuließen. Erst mal eine Runde durch die Halle
während gerade Dick und Alien Factory ihre Gigs lieferten. War allerhand
Schnickschnack aufgebaut von 3D-Laser-Kino bis zur Brainmachine. Das hat
mich alles weniger interessiert.Ein Blick aufs Line up zeigte mir, daß ich
den besten Live Act des Abends, nämlich Weirlt beats aus Halle be- reits
verpaßt hatte. Schade! Sie waren immerhin so super, daß sofort die Leute
von FIRE anbissen und die Lanetic-Crew unter Vertrag haben wollten.
Herzlichen Glückwunsch! Im Backstage wurde ich von den Distillery-Leuten
überrascht. "Man muß ja seine Feinde kennen!" Beim Anblick des kalten
Buffets fiel mir sofort wieder ein,daß Low spirit für ihr ausgezeichnetes
Catering ja schon richtig berühmt sind.Damit sich die Leute ohne VIP-Karte
jetzt aber nicht ausgesondert vorkommen, gleich der Hinweis: die Cola war
mit 3,- DM auch nicht viel billiger als in der Halle (dort 3,50), die
kleine Flasche Sekt kostete sogar 15,- DM. Naja, wer's braucht. Zurück
zur eigentlichen Party. Große Unterschiede im Stil gab es eigentlich
nicht. Verstärkt wurde das noch durch die ziemlich miese Akustik in der
Halle. Im Grunde hörte man nur Echos, es sei denn, man befand sich in
unmittelbarer Nähe der Boxen. Die allerdings bliesen einen in 10 m
Entfernung noch regelrecht um. Ich denke, der Lautstärkerekord wurde hier
eindeutig ge- brochen. Zu den Acts selber nur kurz: Marusha hatte bei
ihrem Set un- heimlich viel Spaß und die Leute auch. Es ist wirklich ein
überwältigendes Erlebnis, wenn 7 000 Kehlen vor Begeisterung die Anlage
übertönen. Schade nur, daß man überhaupt nicht verstand, was Marusha immer
ins Mikro rief. Westbam war gewohnt gut. Richtig schlimm war Mark'Oh.
Vor allem, weil er sich doch tatsächlich wagte, sein "Tears don't lie"
anzubieten. Also ehrlich: Es ist ja toll, daß Low spirit damit seinen
ersten Nr.1-Hit hat, und ich halte das Teil für eine wirklich gelungene
Popnummer, aber auf einem Rave funktioniert das einfach nicht. Das ist
doch (noch) kein ge- wöhnliches Pop-Konzert! Da fehlt doch jetzt wirklich
nur noch U96, das hat auch einen schönen Beat, und man kann prima
mitsingen. Am meisten ärgert mich ja, daß sich eben jener Mark'Oh
neuerdings in der BRAVO als "Raver mit Herz" feiern läßt. Entschuldigung,
aber hier fange ich echt an zu kotzen. Bei den Live Acts waren am
schlimmsten Raver's nature, die ich nach wie vor für live-unfähig halte und
die obendrein noch ziemlich arrogant auftreten. RMB begeisterte die Massen
mit allen seinen Hits, und auch Microwave Prince fand ich gerade mal wegen
seinem "I need love" annehmbar. Enttäuscht haben mich Genlog. Auf der
Frühjahrs-Mayday und beim Züricher Energy-Rave gehörten sie noch zu den
Spitzen-Acts, in Leipzig war's gerade mal gewöhnlich. Das nicht nur, weil
es einige Schwierigkeiten mit der Technik gab. Bei allen bis hier
genannten Acts konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß sie
lediglich ihrem Vertrag nachkamen, richtig Spaß gab's wenig. War halt ein
Rave wie so viele andere auch. Musikalisch interessant wurde es ab etwa
4.00 Uhr, als Raik E. an der Reihe war. Einige meiner Vorurteile mußte
ich ihm gegenüber echt abbauen. Überraschend fand ich, daß er sogar ein
paar Breakbeat- und Jungle-Ansätze einbaute. Marcus Welby war durch seine
Ankündigung, einen ganz anderen Stil zu fahren, sofort von 2.00 Uhr auf
5.15 Uhr geschoben worden. Sein Set war dann auch konsequent gegen den
Strich gebürstet. Er verstieg sich bis zum Uralt-Hit von Bizarre inc. und
dem Speedy J-Knaller "Pull over". Die Masse hatte zum Teil doch einige
Probleme damit, und ich kam echt ins Grübeln, ob es wirklich funktioniert,
den Clubsound auf einem Rave anzubieten. Andrew folgte und zog erst mal
das Tempo radikal an. Mit Tendenz Hardcore trieb er nicht nur seine
angereiste Fangemeinde in den Wahnsinn. Schwer für Movi aus der
Tiffany-Discothek Schildau, danach ohne eigenen erkennbaren Stil die
Stimmung zu halten. Für Jana, Cora und Till war das dann gar kein Problem.
Sie hatten zwar allesamt Angst, mit ihrer straighten Art, sämtliche Leute
zu vertreiben, aber es hielten doch eine ganze Menge richtig gut durch, so
daß gegen 10.00 Uhr noch etwa 800 Leute da waren, um noch einmal alle
bekannten Hits durchzufeiern. Versprochen war Party bis 19.00 Uhr,
durchgehalten wurde bis 13.00 Uhr - immerhin. Bissel mies war, daß schon
ab 9.00 Uhr der Abbau der Anlagen in vollem Gange war. Irgendwie kam man
sich gleich als Störenfried vor. Alles in allem war der Boom-Rave eine
Veranstaltung der Mittelklasse und nur dank der ge- bookten, lokalen DJs
eine richtig gute Party. Pophistorisch gesehen, hat es das Sioux-Team aus
Dessau geschafft, den ersten Großrave in Leipzig organisatorisch gut über
die Bühne zu bringen. Wenigstens davor: Hut ab! K.P.T
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UWE: Irgendwann war Wende, und da hat man mal so verschiedene
Gartenfeten gefeiert, privat. Das war ein ziemlicher Erfolg. Dann
fing die Geschichte mit Sellerhausen an. Da haben wir so einen
Jugendclub bekommen, in dem sollten wir regelmäßig Party machen.
Dann fing die ganze Sache im Werk II und Eiskeller an. Bis wir uns
gedacht haben, daß wir mal einen eigenen Club aufmachen. Ja, da
gab's dann 8-10 Menschen, die sich gedacht haben: Jetzt oder nie!
Wir haben dann hier in der Brauerei rumgestöbert, und dann haben
wir uns so langsam eingenistet im Keller. Und dann war so vor
zweieinhalb Jahren - am 18. September - die erste Party, und die
war ziemlich geil. Und im Laufe der Jahre hat sich das so
normalisiert.
STRIKE: So lange legst du auch schon auf.
UWE: Ja, seit der Wende.
STRIKE: Wie kommst du dazu? Du bist doch eigentlich was ganz
anderes?
UWE: Ja, ich bin Maurer. Naja, die Zeit vor der Wende mit dem
Dicken, jetzt genannt Adama, haben wir regelmäßig Schulfeten
gefeiert. Mit Kassettendecks und viel, viel Spulen. Und das war
geil! Und da haben wir halt Erasure, Depeche Mode, Camouflage
gespielt und so hat sich das dann ergeben.
STRIKE: Du bist jetzt schon so lange DJ, hast du da nicht auch mal
Lust, selber eine Platte zu produzieren?
UWE: Oh, das ist eine gute Frage. Sagen wir so: technikmäßig
habe ich eigentlich gar keine Ahnung, überhaupt nicht. Ideen sind
da. Aber wenn da jemand kommt und sagt: Wir machen eine Platte,
das würde ich prompt machen.
STRIKE: Willst du da vielleicht auch so richtig berühmt werden und
überall auflegen? Ist das ein kleiner Traum?
UWE: Das habe ich überhaupt nicht behauptet. Bissel bekannter
werden schon, aber irgendwo bin ich der Distillery verbunden. Ich
fühl mich dort wohl. Ich leg wirklich das, was ich hab da rein.
STRIKE: Die Distille nimmt doch ziemlich viel Zeit in Anspruch.
Wie oft seid ihr dort in der Woche?
UWE: Na, 2-3 mal in der Woche. Immer bissel rumbasteln.
STRIKE: Und jedesmal aufräumen...
UWE: Aufräumen, ja. Ihr könnt ja mal vorbeikommen.
STRIKE: Verdienst du eigentlich auch etwas, wenn du in der
Distille auflegst?
UWE: Ja, verdienen schon. Aber davon kann man nicht leben.
STRIKE: Der DJ Nr.1 der Distillery ist ja Adama. Der stand auch
zum Think!-Rave ganz groß auf dem Plakat. Macht dir das eigentlich
was aus?
UWE: Mir überhaupt nichts, warum sollte mir das etwas ausmachen?
Naja, drüber nachdenken tut man schon, aber ansonsten freue ich
mich für den Dicken.
STRIKE: Findest du auch selber, daß er der Bessere ist?
UWE: Das kann ich nicht entscheiden. Das müßt ihr machen.
STRIKE: Legst du auch außerhalb auf und wo?
UWE: In München, in Berlin... Ja, Prag. Ansonsten in paar
Dörfern: Komm wir machen mal 'ne Techno Party. Ach ja und bei
Marcos Lopez damals in der Party-Zone.
STRIKE: und wo kann man dich buchen?
UWE: Über den Steffen Karre. Tel: 034298_34446.
STRIKE: Man hört ja viel Kritik über dich. Etwa so: Der Uwe, der
legt nur auf, wenn er besoffen ist, und das kann man nicht anhören.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
UWE: Gerüchteküche gut und schön, aber da mache ich mir überhaupt
keinen Kopf drum. Und stilmäßig gesehen, kommt es bei mir drauf
an, wie ich gelaunt bin, wie die Woche war usw. Demzufolge richte
ich mich mit der Musik danach.
STRIKE: Es gibt also auch richtig miese Tage...
UWE: Ja, klar! Aber da leg ich dann nicht mit der Tequila-Flasche
auf. Beim mixing - na gut, perfekt bin ich nicht, sag ich auch
nicht, aber immer bemüht, eine gute Party zu machen. Und wenn ich
in den Raum reingucke und sehe, was da los ist, da sage ich: was
wollt ihr denn?
STRIKE: Hast du auch ein Lieblingslabel?
UWE: Oh, naja Harthouse. Da wird sich nie was ändern. Ist ein
geiler Stil, was die Leute haben im Gegensatz zu den ganzen andern
Labeln. Das ist bei Harthouse doch noch ein bissel ausgefallener.
Die machen ihr eigenes Ding.
STRIKE: Und welchen DJ oder Produzenten magst du am liebsten?
UWE: Den Oliver Lieb zum Beispiel. Da hab ich jetzt das, was er
rausgebracht hat, alles, und den haben wir letztens auch live hier
gehabt. Obergeile Sache. Generell.
STRIKE: Gibt es eine beste Party, auf der du gedreht hast?
UWE: Das ist eine schwierige Frage, weil ich mir einbilde, jeden
Sonnabend, daß es eine gute Party war. Auch bei den eingeladenen
DJs kann man sagen, daß die eine gute Party gemacht haben. So
lange kann ich gar nicht zurückdenken. Wir hatten viele perfekte
Mixer da, da kann ich jetzt keinen nennen.
STRIKE: Welchen Stellenwert hat die Distillery aus deiner Sicht
innerhalb von Leipzig?
UWE: Es ist logisch, daß die Distillery bei mir die Nr.1 ist.
STRIKE: Und könnte da nicht irgend jemand in Konkurrenz dazu
stehen?
UWE: Wie Konkurrenz? Was haben wir denn in Leipzig? Da gibt's
die Basis und die Opera... Also vier oder fünf Clubs. Und jeder
hat seinen eigenen Stil, den zieht er durch, und damit hat er
seinen Erfolg.
STRIKE: Hast du einen persönlichen Lieblingsclub?
UWE: Die Idylle find ich zum Beispiel obergeil. Die haben das
voll im Griff. Aber hier in Leipzig geht man halt überall gerne
hin. Ob's die Basis ist oder die Idylle. Da guckt man halt
überall mal rein.
STRIKE: Aber ihr hattet doch auch schon mal Probleme mit anderen
Clubs, zum Beispiel mit der Basis?
UWE: Oh, das sind ganz alte Kisten. Ja, die gab's, das ist aber
beigelegt.
STRIKE: Es gibt Stimmen, die die Distillery als schlaff
organisiert bezeichnen. Was würdest du dazu sagen?
UWE: Ich könnte ja jetzt einen miesen Spruch loslassen Marke: Ich
lästere nie. Aber ich kann mich auch an einen Spruch von Spock
erinnern: "In Leipzig wird es Zeit, daß mal ein ordentlicher Club
hochkommt. Und den wird's bald geben." Naja, wir sehen's...
STRIKE: Letzte Frage: Ihr habt euch damals auch für die Stunde 0
beworben. Wieso habt ihr das nicht bekommen?
UWE: Kohle spielt die große Rolle. Uns wurde berichtet, daß es am
Geld lag.Die Interviews führten E-Walter und K.P.T
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Im Rahmen unseres Distillery-Specials unterhielt ich mich mit Steffen
Kache/Distillery:
Strike: Vielleicht kannst Du erst mal was über Dich erzählen, was machst
Du in der Distillery, und wieviele Leute stehen dahinter?
S.K. : Das Organisieren läuft zum größten Teil zusammen mit dem Mark und
dem Daniel, und insgesamt sind wir elf Leute, also elf, die fest
dazugehören und dann noch drei oder vier Leute, die mithelfen.
Strike: Und wem gehört der Club, den elf Mann?
S.K. : Die Distillery wird getragen - wir haben einen Verein gegründet,
wir elf Leute, der trägt das ganze und in dem Moment gehört die
Distillery praktisch dem Verein.
Strike: Seit zwei Jahren...
S.K. : Ja, seit September '92.
Strike: Und wie sieht's aus mit den Problemen der Stadt, hat sich da noch
irgendetwas getan seit den Demos im April?
S.K. : Nach den Demos haben wir ein Gespräch mit dem Ordnungsamt geführt,
bei dem es darum ging, daß die ganzen Sicherheitsregeln einge-
halten werden müssen. Es wurde uns vorgeworfen, die öffentliche
Sicherheit und Ordnung zu gefährden.
Strike: Inwiefern?
S.K. : Naja, weil es halt keine Notausgänge gab und die Leuten zu großen
Gefahren ausgeliefert waren.Wir haben uns also mit dem Ordnungsamt
getroffen und eine Ortsbegehung gehabt Anfang Mai, bei der wir ein
paar Umbaumaßnahmen festgelegt haben, also einen neuen Eingang,
neue Klos, Notstrombeleuchtung, Belüftung. Dann hatten wir im
November noch mal eine Begehung,da haben sie sich alles angeguckt,
und dann haben sie uns gesagt, daß wir erst mal geduldet sind.
Strike: Also ist erst mal keine akute Gefahr mehr vorhanden?
S.K. : Zumachen von der Stadt her geht nicht mehr. Es gibt jetzt nur noch
die Gefahr, daß der Eigentümer irgendwann mal bauen will, und dann
könnte es natürlich sein, daß irgendwann mal im nächsten Jahr der
Abriß der Distille kommt.
Strike: Aha. Was anderes: Wie ist das mit Eurer Türpolitik, spielen da
Kleinkriege eine Rolle? Ich habe gehört, daß manche einfach nicht
reinkommen, weil sie den Distille-Leuten nicht sympathisch sind.
S.K. : Die Türpolitik haben wir deshalb eingeführt, weil so vor einem
Jahr immer mehr so komische Leute kamen.
Strike: Was heißt komisch?
S.K. : Naja, solche Leute, von denen wir glaubten, daß für sie Techno nur
eine Mode ist und sich damit brüsten, in die Distillery zu gehen,
obwohl sie eigentlich gar keinen Bezug zu der Musik haben. Einfach
nur so ein Gehabe. Man hat halt den Eindruck gehabt, daß da ganz
komische Leute kamen, das war ganz normales Diskopublikum. Darum
haben wir eine Türpolitik und lassen nur die rein, von denen wir
denken, daß sie zur Szene gehören. Da gibt's natürlich das
Problem, daß unser Einlaß manchmal einen nicht reinläßt, der
eigentlich dazugehören könnte. Das ist aber nicht aus Absicht,
das ist dann einfach die Härte der Leute.
Strike: Ich finde aber, in letzter Zeit sind gerade ziemlich viele "Opera-
Typen" da?!
S.K. : Naja, mit unseren Security-Leuten sind wir ständig in einem
"Diskussionsprozeß". Aber ich denke mal, hätten wir das nicht ge-
macht, dann wäre es uns so gegangen wie der Basis. Und die haben
ja nur noch Affen drinnen.
Strike: Ich habe aber auch von Leuten gehört, die hinter Techno stehen und
einfach in Jeans und Pullover in die Distille wollten,und zu denen
hat man gesagt: "Also, Ihr kommt hier überhaupt nicht rein". Die
sind dann nach Hause, haben sich was anderes angezogen - und schon
waren sie drinnen! Das hing nur von den Klamotten ab.
S.K. : Tja, das ist das Problem. Du kannst die Leute eigentlich nur nach
Äußerlichkeiten einschätzen.Den einen Teil kennst du,der kommt aus
dem Stammpublikum und dann die Leute, die noch nie da waren. Diese
kann man halt nur am Äußeren erkennen und einschätzen.Es ist nicht
einfach, den richtigen Weg zu finden.
Strike: Wie ist denn das mit den Clubausweisen? Hat man damit irgendwelche
Privilegien, außer den paar Mark Ermäßigung?
S.K. : Wer einen Clubausweis hat, mußte uns einfach unterschreiben,daß er
die Gefahren kennt; daß er weiß, was ihm in der Distillery alles
passieren kann. In dem Moment, in dem derjenige unterschreibt, daß
er den Laden auf eigene Gefahr betritt, sind wir aus der Haftung
raus. Dann ist es auch eine geschlossene Veranstaltung, keine
öffentliche mehr, und für das Ordnungsamt ist es schwieriger, uns
zu kriegen oder irgendwie zu schließen. Nur aus dem Grund. Wenn du
so einen Clubausweis hast, heißt das aber noch nicht, daß du
reindarfst. Daß das billiger ist, war nur so ein Anreiz, daß sich
die Leute einen Clubausweis zulegen. So daß so gut wie alle Leute,
die drin sind, so einen Clubausweis haben, falls wirklich mal
jemandem was passiert. Der Club ist ja eigentlich illegal.
Strike: Außerdem habt Ihr ja dann bei eventuell auftretenden Problemen
eine gewisse Masse an Sympathisanten hinter Euch - siehe Demos?.
S.K. : Ja, das ist auch ein Argument. Wir können anhand der Clubausweise
einschätzen, wieviel Mann hinter uns stehen. Die andere Sache ist
auch, das haben wir jetzt bei THINK! gemerkt,daß es sich total gut
macht, wenn wir die Leute direkt anschreiben können. Wir haben,
umgerechnet, bei THINK! 6 DM pro Gast in die Werbung investiert
und wenn du die nur anschreibst, dann kostet das nur 1 DM.
Strike: Habt Ihr eigentlich schon einen neuen Rave à la THINK! geplant?
S.K. : Wir wollen eigentlich dieses Jahr im Frühjahr was machen,aber ganz
konkret ist das noch nicht. Wir hatten ja jetzt übelst Umbauten in
der Distille, und da war noch nicht die Zeit da.
Strike: Wer sind denn so bei Euch die Stamm-DJs?
S.K. : Die Stamm-DJs sind jetzt der Adama und der Uwe im Oberkeller und
im Unterkeller, naja mehr oder weniger fest der Matthias und der
Michael und dann noch der Edgar und Till. Dann legt ziemlich oft
noch der Markus Welby auf, der hat ja früher mal zu uns gehört.Da
gab es so ein paar persönliche Probleme.
Strike: Und dann holt Ihr immer noch so ein paar "außerstädtische" DJs?
S.K. : Wir versuchen halt so ein- bis zweimal im Monat noch Leute
ranzuholen, die von außerhalb kommen. Sagen wir mal so, Leute, die
'ne andere Musikrichtung machen als so die Regel ist.
Strike: Ja, ich finde sowieso, daß in letzter Zeit oben fast nur noch
Hardtrance läuft...
S.K. : Ja, das ist ja auch mein Problem. Und das Problem haben wir auch
mit unseren Stamm-DJs. Deshalb versuchen wir jetzt auch Leute
heranzuholen, die das gerade nicht machen wollen. Naja, mit dem
Hardtrance, das ist halt so ein Problem. Da gibt es gute und
schlechte Seiten.
Strike: Aber der Kommerz spielt da sicher eine wichtige Rolle. Bei solchen
harten Sachen ist es ja relativ sicher, daß viele Leute kommen.
S.K. : Vor allem, wenn es mal nicht so voll ist, legt der DJ ein
Hardtrance-Teil rein, und schon IST es voll, und du kommst gut an.
Naja, das finde ich auch ein bißchen Scheiße.
Die Distille ist praktisch eine Baustelle seit zwei Jahren.
Irgendwie wird immer umgebaut. Am Anfang haben wir uns eben ge-
dacht, wir machen jetzt Parties, und nach vier Wochen fliegen wir
eh raus.Das hat sich irgendwie erst nach und nach alles etabliert.
Deshalb konnten wir uns auch erst nach und nach so ein bißchen
Technik anschaffen und das ganze etwas fester und störungsfreier
gestalten. Aber das Problem ist ja, wir haben noch keinen festen
Stromanschluß. Das ist eigentlich das A und O - daß wir versuchen,
vom Nachbarn irgendwie Strom zu kriegen. Da funkt aber das
Ordnungsamt noch dazwischen, denn ich hab den Eindruck, die
schüchtern den noch so ein bißchen ein.
Strike: Wie sieht's denn aus mit Drogen, seid Ihr da konsequent, wenn
jemand was genommen hat?
S.K. : Du kannst relativ schlecht einschätzen,ob jemand was genommen hat.
Wir versuchen vor allem, die Drogen draußen zu halten. Wenn
drinnen jemand dealt, dann fliegt der halt raus.
Strike: Wird das auch gemacht?
S.K. : Das wird auch gemacht, wenn wir die erwischen. Wir machen auch
Stichproben, Drogenkontrollen. Das haben wir am Anfang mal ganz
massiv gemacht, aber das hat's dann auch nicht mehr gebracht. Es
hat den Erfolg gebracht, daß die Leute ihre Drogen draußen
gelassen haben. Daß die Leute keine Drogen mehr nehmen, das wirst
Du einfach nicht schaffen. Die nehmen das dann draußen.
Strike: Wieviele Leute passen den z.Z. in den Club rein?
S.K. : Wir haben ja die ganzen Kästen herausgeräumt, und da passen jetzt
so 600-700 Personen rein, da verteilen sich die Leute besser.
Strike: Hast Du generell Veränderungen bemerkt von vor zwei Jahren bis
jetzt?
S.K. : Naja, die Leute haben sich komplett geändert,das habe ich bemerkt.
Ich persönlich fand's vor zwei Jahren interessanter. Das ist jetzt
alles auch eine gewisse Routine geworden, da jeden Samstag eine
Party zu machen. Vor zwei Jahren war das noch was Neues.Da hat man
sich irgendwie als Vorreiter gefühlt, wenn man die Musik hörte
und zu den Parties ging. Aber jetzt macht das ja jeder, es ist ja
so eine Modewelle. Früher war es unser Ziel,eine Szene aufzubauen,
und wir haben den Kern der Szene in der Distille vereint. Wir
haben es auch geschafft, daß total viele Leute dazukamen.
Wir machen Techno noch aus der Idee heraus. Du mußt auch sehen,
daß du deine Kosten trägst, aber wir machen das eben nicht in
erster Linie, um Geld zu verdienen. Wir versuchen irgendwo die
Grenze zum Kommerz zu ziehen. Da kommt es eben darauf an, auch mal
welche ranzuziehen, die eine andere Musikrichtung haben. Auch mit
dem Risiko, daß es den Leuten nicht gefällt, daß sie es nicht
verstehen und eher gehen. Die Idee haben wir den Leuten bei THINK!
versucht klarzumachen, vor allem mit dem Flyer. Aber ich hab den
Eindruck, daß die Leute das nicht verstehen.
Wir wollen unsere Kosten decken, jedoch auch gute Sachen machen.
Einen Gegenpol zu schaffen zu den Sachen, die nur darauf ausge-
richtet sind, Geld zu bringen.
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| ----^---- iNTERVIEW mIT aDAMA ----^---- |
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Adama und Uwe.Jedes Wochenende lassen sie erneut die alten Gemäuer erbeben.
Bislang blieben sie jedoch im Schatten des Clubs und erlangten nur lokalen
Erfolg. STRIKE hat es nun endlich geschafft, die beiden mal vors Mikro zu
holen.
STRIKE: Adama, du bist Haus-DJ in der Distille und dort die Nr.1. Wie
erklärst du dir das?
ADAMA: Ja, ich denke, das kommt, weil die Distillery für gute Laune steht.
Und für die Distillery steht dann der Name Adama. Ich glaube, die Leute
bringen das in Verbindung. Und umgedreht ist es auch so. Ich bin nicht so
wie andere Leute ein einzeln stehender DJ, der seine Musik rüberbringt.
Ich tue auch meine praktische Arbeit und meine Kräfte hier in den Club mit
einbringen. Meine Musik setze ich hier ein. Deshalb ist das vielleicht
so: Distille bekannt, Adama bekannt.
STRIKE: Hast du auch manchmal Ambitionen wie Marcus Welby? Eine Karriere
für dich zu starten im Alleingang?
ADAMA: In Sachen Finanzen, so auf Raves nur für sich die Kohle abzocken,
das klingt ganz angenehm. Bloß alleine da durch die Gegend zu streifen,
nur alleine drum zu kämpfen? Ich weiß nicht. Ich brauch meine Kumpels,
ich brauch meine Leute, die mit mir was aufbauen. Die mit mir feiern. Vor
allem mußt du sehen, das ist die Geschichte der Distillery. So hat das
halt angefangen. Der eine ist schon immer für die Flyer da, der eine nimmt
schon immer den Hammer in die Hand, und ich bin halt schon immer für die
Musik da.
STRIKE: Bist du nur für die Musik da?
ADAMA: Also, hier in der Distillery macht jeder alles von A bis Z. Also
mauern, Dreck wegkehren... Hier gibt es niemanden, der nicht schon alles
gemacht hat, von den Bereichen Kassemachen, Bar machen usw. Jeder schöpft
da bissel von seinem Grundwissen, was er hat. Also, ich bin Koch und zum
Think!-Rave habe ich die Baguettes gemacht.
STRIKE: Ach das ist ja cool. Und THINK!-Rave ist gut. Da stand im Flyer
hinter Adama: bekannt für seine experimentellen Sets. Wie würdest du
deinen Stil beschreiben?
ADAMA: Musikmäßig ist da alles drin. Weil, mittlerweile ist der Markt so
überschwemmt von Schrott. Und die 10 % gute Sachen, da teilt sich das
dann. Da gibt's paar geile Trance-Sachen, paar geile House-Sachen, paar
geile Hardcore-Sachen, also von jedem Bereich gibt's paar gute Sachen. Und
die tu ich im großen und ganzen dann in mein Set einführen. Also daß ich
jetzt nur auf einer Schiene laufe, das geht fast gar nicht.
STRIKE: Das schaffst du dann immer auch ganz gut zu verbinden.
ADAMA: Ich denke schon. Ich will halt schlicht und einfach mit meiner
Musik meine Gefühle rüberbringen. So was ich auch selber fühle, so daß die
Leute auch mitfeiern. Mein Gefühl ist auch automatisch Distillery-Gefühl.
Das ist auch automatisch das Gefühl vom Steffen und von den ganzen anderen
Distillery-Leuten. Wenn das klappt, dann ist der Club OK.
STRIKE: Das Gefühl bestimmt also den jeweiligen Abend?
ADAMA: Das sagt eigentlich jeder DJ, und das ist auch im großen und ganzen
das Anliegen, weil man kann ja auch ein ganz normales Set ablaufen lassen.
Top 10: Mad Max und E-Rotic und die ganzen Geschichten. Die kann man hoch
und runter spielen, und da ist die Tanzfläche auch voll. Das ist bloß so
Krampf dabei. Und dann gibt's eben die Geschichte, "GefühleSTRIKE: Wann
ist ein DJ deiner Meinung nach gut?
ADAMA: Also, ein DJ ist nicht gut zur heutigen Zeit, wenn er gut mixen
kann.
STRIKE: Das reicht nicht oder wie?
ADAMA: Das reicht hundertprozentig nicht. Zwei Technics tut sich heute
jeder dumme Stino schon holen, Platten kann man jetzt hier auch in den drei
Läden schon haben. Da gibt's bestimmt hier schon Götter im Mixen. Die tun
genauso wie David Fascher drei Schallplattenspieler übereinander mit
Coca-Cola-Büchsen in der Hand. Völlig in Ordnung, völlig geil, wenn man's
so hört. Mixen ist aber auf alle Fälle nicht die Nr.1. Gefühle in die
Musik reinbringen, mit dem Gefühl arbeiten und die Leute zum Tanzen bringen
und die Leute dann halten. Du mußt wirklich die Leute über mehrere Stunden
bewegen können. Und da muß nicht unbedingt Bass auf Bass und das drei,
vier Stunden lang. Das ist der Haß.
STRIKE: Das heißt, es kann auch mal im Set holpern?
ADAMA: Es kann auf alle Fälle mal holpern.
STRIKE: Das kommt ja auch ab und zu vor.
ADAMA: Na klar kommt das oft vor.
STRIKE: Das ist also richtig Absicht?
ADAMA: Das ist auch das nicht unbedingt 100%ige Können. Das gebe ich auch
zu. Bloß, ob ich mir da die Rübe heißmache wie andere Leute, da bin ich
doch viel zu locker im Leben. Weil mir das egal ist. Zum Beispiel Holpern
macht manchmal noch mehr Fun wie hundertprozentig 130 oder 140 Beats und
immer nur die eine Schiene fahren, um dann auf einmal auf so eine Monotonie
rauszukommen.
STRIKE: Glaubst du, daß der Name Adama auf einem Plakat die Leute zieht?
ADAMA: Der Name zieht in dem Moment, wenn die Leute wissen, daß der DJ für
die Musik lebt. Und dann steht da Adama, sie sehen Distillery: ja ist
immer so geil. Da gibt's auch mal Stromausfall, und dann geht mal das und
dies aus, aber ist einfach schucky. Da wird der Club mit dem Namen gleich
gesetzt. Da denken die, der Sound und die Stimmung kommt mit in den Raum
da rüber oder in die andere Location. Und das zieht vielleicht. Nicht der
Name selber.
STRIKE: Wie kommst du eigentlich zu deinem Namen - Adama?
ADAMA: Da hieß es früher immer Uwe, Marcus, Rene. Ständig, bei sämtlichen
Flyern, jede Woche hieß es: Uwe, Marcus, Rene - Uwe, Marcus, Rene. Das
sind, ich will's nun nicht so herabwürdigend sagen, gewöhnliche Namen, das
sind schlicht und einfach keine Namen. Ja, und ich bin halt
Science-Fiction-Fan. Und da gab's eine Trilogie "Kampfstern Galactica",
und da war der Chef von dem Kampfstern Galactica, der hieß Adama. Und da
habe ich das Ding gesehen und hab mir gedacht: Adama, Adama, das klingt
nicht schlecht, da machen wir mal ganz zucky time und nennen wir uns mal
Adama. Ja, und am Anfang lachte alles hier so: Hey, Adama und so, ja
ja!!! Und da haben sie das so ein bißchen ins Lächerliche gezogen, aber
dann bürgerte sich das eigentlich so nach und nach ein. Ich bin in dem
Moment mit der Vermarktung meiner Person auch vorausgegangen, so in der
Entwicklung der TLL. Also, ich habe schon einen Künstlernamen.
STRIKE: Du bist ja nun schon ziemlich lange im Techno-House-Bereich aktiv.
Wie schätzt du die Entwicklung in den letzten Jahren ein?
ADAMA: Irgendwo ist das alles so weit über die Köpfe hinaus gewachsen, daß
da keiner mehr so richtig mit handeln kann. Jetzt kann man schon Büros
aufmachen, Läden aufmachen, jetzt kann man hier schon wirklich richtig gut
Pulver verdienen, was man vor ein, zwei Jahren gar nicht richtig konnte.
Da hieß es: Komm wir machen mal eine richtig geile Party, und dann ist man
dort hingegangen und hat das gemacht und da war voller Fun. Und jetzt geh
doch mal in die Innenstadt. Da ist aller zwei Läden Bumbum und
Techno-Klamotten und Clubwear...
STRIKE: Apropos Läden: Wo kaufst du deine Platten?
ADAMA: Weil's jetzt wirklich so gut geworden ist - zum großen Teil in
Leipzig. Also, wenn ich drei Läden vor mir habe, siehe Phunky Chicken,
City trax und X-records, und es irgendwie untereinander in der Szene keine
großen Streitereien oder Diskrepanzen gibt, dann kann man schon gute
Platten kaufen. Da geht man zu Phunky Chicken zu Till und Cora und wenn
man sich da gut versteht, geht es ab und wenn ich zu Josh gehe und Philip,
da geht's auch gut ab. Das ist vielleicht das Gute, daß man sich kennt.
STRIKE: Hast du überhaupt Probleme mit Leuten hier in der Leipziger Szene?
ADAMA: Es hat sich hier eine Szene entwickelt, die sich natürlich schon
immer ein bissel gerieben hat. Da fing es damals an mit Distillery -
Basis, das waren eben die zwei Clubs. Dann gab's eben auch Reibereien mit
Jens... Aber der Stand ist zur Zeit so, daß ich jetzt persönlich mit
niemandem große Probleme habe. Es gab mal eine Zeit lang, was auch jeder
weiß, Probleme mit Marcus Welby...
STRIKE: Woran lag das?
ADAMA: Das waren zum Teil private Sachen und auch wegen dem Club.
STRIKE: Marcus hing richtig fest im Club drin?
ADAMA: Ja, der hing richtig fest mit drin. Und irgendwie... Ach ne, ich
will mich dazu nicht äußern, weil das würde neues Feuer entfachen. Und das
ist Moment eine abgeschloßene Sache.
STRIKE: Du kommst wieder gut zurecht mit ihm?
ADAMA: Wir akzeptieren uns als DJs und auch als Menschen.
STRIKE: Würdet ihr ihn wieder zurück holen in den Club?
ADAMA: Nein, nie. Da hat er, meines Erachtens, ganz ganz falsches Denken.
Also, das war vielleicht auch damals mit der Grund, daß er sich als
einzelner Mensch nicht so voll mit dem Club identifizierte wie die anderen
Leute.
STRIKE: Nochmal zurück zum Thema Leipzig, wie siehst du Leipzig als
Szenestadt?
ADAMA: Nach außen hin, also in Dresden oder auch, was die Leute in
Westdeutschland von uns halten, ist Leipzig offiziell eine Szenestadt,
klar. Was passiert denn hier alles... Ich seh bloß, daß schnell der große
Streit da ist, der Zank untereinander. So daß der einfache Fun und einen
Laden aufmachen und daß das OK ist und daß da eine Wanderung untereinander
ist, so wie es früher war, daß das eben fehlt. Gut, wir akzeptieren uns,
aber mehr eben auch nicht. Da fehlt die Verständigung. Was hier wirklich
groß stört, das sind Gerüchte. Hier wird gelästert wie auf einem Kuhdorf.
Und das ist mir so piepsegal, was die anderen quatschen. Weil, wo bleibt
der Fun? Im Endeffekt stehen sie alle hinter ihren Plattentellern und
ziehn eine Miene wie: gestern ist meine Familie gestorben. Paar Leute tun
sich dann bissel hochpuschenSTRIKE: Vermißt du hier das Szenedenken wie es
vielleicht in anderen Städten existiert?
ADAMA: Naja, das Szenedenken ist im großen und ganzen da nicht viel anders
wie hier. Es gab mal Zeiten, da ist die etwas "ältere" Jugend rausgegangen
und hat Parties gemacht und haben auch Parties veranstaltet. Und das war
gut. Jetzt kommt eben der ganze Klamottenwahn und Techno und Rave. Also:
ich hab jetzt mindestens 400 oder 500 Mark auf'm Buckel und jetzt feiern
wir ab wie die Blöden. Das ist so sinnlos. Das verstehe ich irgendwie
nicht. Und das Schärfste sind dann solche Leute wie Mark'Oh und Marusha.
Das geht immer nur: Geld, Geld. Und das stört mich. Die ganze
Entwicklung ist da so stupide.
STRIKE: Wie sieht die persönliche Entwicklung in deiner Zukunft aus?
ADAMA: Als erstes natürlich Distille. Das ist der Grundgedanke. Ist doch
auch Quark, wenn ich mich jetzt hier rauskatapultiere: Hallo, ich bin der
Adama. Und dann mach ich bissel Puddingshow. Wieso? Alle restlichen DJs
machen immer so auf Krampf, neue Platte und so, immer vorwärts, mein Name
muß jetzt in jeder Zeitung stehen und meine Charts und Hüh und Hott...
STRIKE: Zu solchen Sachen gehört ja auch das Auflegen auf Riesenraves.
Aber da macht die Distille ja auch THINK! mit 2000 Leuten und Superstition
mit 1600. Da gibt's natürlich schon bissel Streit: Distillery als Club
auf der einen Seite und dann diese Riesenveranstaltungen.
ADAMA: Der Streitpunkt ist schon da, ist klar. Bloß, wenn man sich mal
die ganze Distillery-Geschichte von Anfang an anguckt, das ging mit Raves
los: X-Ray, Experience of underground, Le rave... Das waren immer
Großraves. Und irgendwann haben wir uns erstmal gesagt: wir wollen auch
mal eine ständige Location haben und nicht immer rumziehen. Und daraus ist
die Distillery erst einmal entstanden. Und Geld, klar springt Geld raus,
aber das geht auch immer wieder in den Club hier rein. Ich hab den Club
noch nie in den letzten zwei Jahren perfekt gesehen. Da war immer
irgendwas. Da tropfte was oder war Licht aus. Da mußt du Geld
reinstecken. Das ist immer ein Hin und Her. Wir sind nicht stinkereich,
genauso wie ein Herr Samarkande sagt, er hat kein Geld und dann tut er auf
irgendwelchen CDs ein Teil abschwimmen...
STRIKE: Das Problem ist doch, daß die Distillery immer so als Nr.1 für den
Underground genannt wird. Und jetzt macht ihr Overground-Raves. Wieso?
ADAMA: Das ist ja in dem Moment schon falsch. Die Distillery macht das ja
nicht. Das macht die TLL, die Leute, die schon damals die Parties gemacht
haben. Und die machen auch die Distillery.
STRIKE: Aber wie kannst du das erklären, daß sie sagen: Underground
andauernd und dann plötzlich auch so ein Overground-Rave?
ADAMA: Da muß ich dazu sagen: das ist im großen und ganzen derselbe
Gedanke, wie auch am Anfang Mayday war. In den Club kriegst du jetzt 100
bis 150 Mann rein, ständig, und irgendwann denkst du: du bist jede Woche
im selben Club mit denselben Leuten. Du willst Veränderung und du willst
raus. Du willst neue Aufgaben. Und dann ist plötzlich auch wieder
untereinander in der Truppe ein Elan drin. Und dann kommen wieder alle
Leute zusammen. Und das ist es. Und es muß Niveau haben, es darf nicht
08-15 sein. Wir wollen die Idee nicht bloß hier in dem Gemäuer sitzen
lassen. Wir wollen die auch hinaustragen. Und wenn dann hier Boom-Rave
stattfindet, da kann man nicht einfach sitzen bleiben. Vor allem, die
Leute, die den Boom-Rave gemacht haben, das waren irgendwelche Leute aus
Schildau und Dessau, das waren Außenstehende, die ein bissel Geld hatten.
Und da muß man was dagegen machen.
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| ----^---- pLATTENKRITIKEN ----^---- |
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Plattenkritiken extra :
Die letzten promos die Ich bekommen habe kamen von der " EFA" .
Dafür wollen wir uns hiermit nochmal bedanken.
>>Omni Trio "The deepest Cut" Vol 1.
Das Jungle Fieber ist in England ja schon lange ausgebrochen. Und da ja
meistens alles immer schneller und lauter wird , bin ich von dieser
Jungelscheibe eher entäuscht. Die Interpreten Omni Trio werden aber
trotzdem in den Englischen Medien ziemlich gefeiert. Also, wer ebend etwas
ruhigeres Jungle mag : Anhören !
ew
(sorry leute, die anderen kritiken haben den weg von L.E. bis zu mir nicht
geschafft, ich denk, nextes mal sind alle(!) kritiken bei...m!/rTR^dG)
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----^---- sUPERSTITION-lABELpARTY ----^---- |
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Superstition Label Party
Zwei Raves waren angekündigt für das Wochenende 7./8.1.95. Gleich zu
Beginn des neuen Jahres also zwei volle Tage: Auf der einen Seite der
Mega-Boom-Rave mit den Mega-Namen - und auf der anderen Seite die
Gegenparty (Anti-Kommerz) mit Superstition?
Also, in den Eiskeller. Leute wie Tobias Lampe, Oliver Lieb und Marcos
Lopez wurden von einer langen Schlange am Eingang und einem vollen Haus
erwartet. Zum Zeitpunkt meines Eintreffens gegen halb eins wurde
Superstition-DJ Lampe von seinem Kollegen Henry abgelöst. Tobias Lampe sah
man deutlich den Spaß an seinem Detroit-Techno an, der mir persönlich auch
zusagte. Doch nur einer schaffte es, das Publikum aus der Reserve zu
locken: Oliver Lieb. Gleich zweimal am Abend mit seinem Live-Act. Wenn
auch sein Stil größtenteils Hardtrance beinhaltete, merkte man doch wieder
einmal deutlich die Handarbeit.
Ein anderer Meister seines Fachs war nicht gekommen: Marcos Lopez. Er war
kurz zuvor krank geworden und mußte ins Krankenhaus.
Trotzdem waren um 2.00 Uhr alle Karten ausverkauft und im toll dekorierten
C.I. tanzte man enger als eng. Gegen Morgen gab es dann noch die übliche
After-Hour in der Distillery.
Fazit: Eine tolle Party, wenn auch nicht ohne einen Hauch von
Geldhascherei, aber ohne Namen wäre ja eine Gegenparty zu Boom nicht
möglich gewesen. Und an der Masse der Leute sieht man zum Glück, daß
vielen eine gutorganisierte, kleinere Party lieber ist als ein Riesen-Rave.
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| ----^---- rAINDROP lABELPARTY ----^---- |
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>>Raindrop-Party 10.02.95 "irgend wo in L.E."
Ich bin sehr entäuscht oder war ich am falschen Tag "irgend wo in L.E." ?
Ja Ja ich muá zu geben ich kam sehr spät zur Party trotzdem hatte ich das
gefühl so richtig toll war es wohl den ganzen Abend nicht. Ist ja egal
die DJs und Live Acts waren einfach zu gut für diesen Abend. (Hallo
Handschudirigent).
Lobendswert zu erwähnen ist, das der "irgend wo in L.E." die Gagen der
Künstler übernahm. Gadacht war die Raindrop Party eigentlich als Promotion
Party aber nicht nur für das Label, sondern auch für DJs und Live Acts.
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| ----^---- dER lANGE wEG bIS zUR pLATTE ----^---- |
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Man stelle sich einmal vor, es ist grauer Herbst. Oktober oder November
vielleicht. Draußen kalt und naß. Da sitzen zwei Leute an Computern und
Mixern und anderen Geräten, um ihren eigenen Song zu basteln. Sie legen
schon länger auf und haben genaue Vorstellungen, wie ein guter Track zu
klingen hat. Nach 8 - 10 Stunden intensiver Arbeit, einigen Tassen Kaffe
und mindestens anderthalb Schachteln Zigaretten, steht der Track endlich.
Schnell das Ganze noch auf Dat und, ab geht es zum befreundeten Label,
vielleicht eines, was sogar einen eigenen Plattenladen hat. Der Labelchef
freut sich natürlich sehr über das neue Produkt, und es soll eine Maxi
gepreßt werden. Kontakte zum Preßwerk bestehen schon, Geld für die
Produktion ist auch erstmal da. Es scheint kein Problem zu geben: Die
Platte ist schon so gut wie da, und alle warten ganz gespannt. Da ruft
doch das Preßwerk an: Es ist bald Weihnachten und Ferien und so viele
Aufträge... - die Lieferung verschiebt sich um eins, zwei, drei Wochen.
Na gut, kein Problem. Da kann man eben noch ein bißchen am Cover
rumbasteln; und ein Tape von dem Track kann man ja schon mal rumreichen
oder im Radio spielen lassen, so als Promotion. Dann kommt das Cover aus
der Druckerei, ging ziemlich schnell. Aber was ist das eigentlich für
Schaiss? Das Motiv ist doch irgendwie verkehrt rum drauf. Wer soll denn
so etwas kaufen? Also telefonieren, rummosern, nachdrucken lassen.
Vielleicht fragt man da gleich noch mal im Preßwerk an, wie lange das mit
den Platten noch dauert. Pech, die Leitungen nach Tschechland sind heute
bissel überlastet, und dann sitzt am anderen Ende doch nur eine Aushilfe,
die zwar prima deutsch kann, aber von meinem Label noch nie was gehört hat
und sowieso nichts weiß. Schade, denn die ersten Fans fragen bereits nach
der Maxi. Der nächste Anruf gelingt, die Antwort ist trotzdem nicht sehr
erfreulich: Wieso fertig sein, Terminstau, das dauert noch 'ne Woche...
Mittlerweile treffen die ersten Bestellungen ein: Ja ja, in 10 Tagen.
Nach 9 Tagen: Die Platten sind fertig, aber die liegen noch im Werk und
jetzt ist erst einmal Wochenende, da fährt kein Transporter mehr.
Kurierdienst? - Das wird etwas teuer. Noch drei Tage Geduld. Aber
inzwischen sind die Cover da, sehen gar nicht so schlecht aus. Naja, die
Farben sind bißchen anders als man es wollte, aber das macht nun auch
nichts mehr. Die Platten werden stündlich erwartet, wahre Fans erscheinen
zweimal täglich im Laden, um die Ankunft ja nicht zu verpassen. Dann kommt
die Lieferung. Hurra! Bloß, das ist jetzt erst die Anpressung, die reicht
vielleicht für die 10 besten Freunde. Außerdem könnte es ja sein, daß auf
der Rückseite plötzlich ein ganz anderer Track drauf ist. Ist aber nicht -
jetzt dauert es höchstens noch 14 Tage, bis alle 1000 Stück fertig sind.
Nur die Ladenbetreiber müssen jetzt aufpassen, daß sie regelmäßig beim
Label vorbeischauen, weil selbst abholen ist immer besser. Sonst liegt die
Lieferung bloß wieder tagelang in Kisten, und keiner denkt dran. Und
irgendwie ist nach so langer Zeit das Interesse an der Maxi schon wieder
irgendwie geschrumpft. Vielleicht sollte man endlich mal ein neues Ding
nachschieben...? (Ähnlichkeiten mit wirklich lebenden Personen oder
Vorkommnissen sind keinesfalls zufällig.)
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| ----^---- wEIMAR ----^---- |
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Wenn ich Weimar höre, denke ich an Goethe, Schiller, Kunstaustellung...
usw. Was ich bisher nie glauben wollte, daß es hier eine Raveszene gibt.
(Ein weiterer Irrtum in einem Leben). Ich fuhr nun also am Samstag mit dem
Zug nach Weimar. Vom Bahnhof aus waren Laser zu sehen, die durch den
Sternenhimmel jagten. Zu verfehlen war der Ort des Geschehens nicht. Ich
war sehr gespannt. (Ich meine - WEIMAR?!)
Noch vor 22.00 Uhr betrat ich die Arena. Nur an wenigen Stellen, die nicht
mit der aufwendigen, bunten Deko behangen und bestückt waren, erkannte ich
das Mon Ami wieder. Im Schlengellauf um die vielen Mädels mit sehr sehr
kurzen Röcken, vorbei an Klamottenständen, Plattenverkaufstischen und
Haufen von Informationsblättern über AIDS und Sparen, erreichte ich den
"first floor" in der oberen Etage. (Eigentlich ist es der Proberaum des
Weimarer Orchesters, aber pst!) Ein Vulkan empfing mich. Es brodelte und
kochte. Gnadenlos mitreißender Beat hämmerte überlaut (qualitativ super!!)
durch den Saal. Die Luft brannte schon (es war etwa 22.30 Uhr). Der
Vulkan sog viele in sich. Leider nicht alle, aber das gibt es
wahrscheinlich nur noch ganz ganz selten.
Riesenlob an den DJ, der den Ausflug zu LFO machte. Leider wußte ich nie,
wer gerade auflegte. Habe ich vielleicht die Zeittafel übersehen? War
wohl auch egal: Es war durchgehend geiel. Ein Hauch von Großrave kam
rüber. Kein Wunder bei schätzungsweise 1500!!! verkauften Karten. Das
erzählte mir der Oli von der Weimarer Crew, die erst seit zwei Monaten 8
Mitglieder zählt. Sie organisierten in Zusammenarbeit mit Spatz vom Kassa
den "Hot Love in the winter"-Rave.
Davor zählte die Crew drei Mitglieder, die im Clubwaggon(?) mit DJs aus
Jena und Erfurt feierten. Die Party im Mon Ami (als einzige verfügbare
Location) war die erste von solcher Größe, aber gewiß nicht die letzte.
Für die Zukunft sind weitere Partys dieser Größe geplant.
In der dreiviertel Stunde, die ich frierend auf dem Bahnhof warten mußte
(wegen Verspätung - I love DB), wußte ich, was das Motto des Raves
aussagte. Leider verschenkte ich eine dreiviertel Stunde die "heiße
Liebe", denn es wurde noch lange weitergefeiert, nachdem ich gegangen war.
ISI TWIX
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Kaum sind der Bericht und die Interviews zum Distillery-Special fertig und
die Diskette zum Layouten gegeben, da gibt es schon wieder tausend Neuig-
keiten, die unbedingt noch mit ins Heft müssen. Als erstes die ganz ganz
ganz, ganz schlechte Nachricht: die Gerüchte um die Schließung der
Distillery nehmen mehr und mehr Gestalt an. Der Abriß der Fabrik steht
unmittelbar bevor, und keiner weiß genau, ob es nun noch zwei oder drei
Partys sind, die in unseren geliebten Räumen stattfinden werden.Vielleicht
war sogar die Party am vergangenen Sonntag die letzte. Sicher ist nur
eines: Wenn die STRIKE endlich draußen ist, dann sind die Tage der
Distillery schon gezählt. So schnell wird ein Special zum Nachruf! Die
Betreiber unseres Lieblingsclubs versichern aber einhellig, daß eine
Fortsetzung nicht lange auf sich warten lassen wird. Wo, ist noch nicht
definitiv, aber unterkriegen läßt man sich auf keinen Fall.
Noch eine gute Nachricht: TLL-Core-Member Niels wird in nächster Zeit ein
Café/Kneipe samt After-Hour-Club eröffnen. Die Mietverträge für die Räume
- insgesamt 85 qm - in der Nordstraße (Nähe Zoo) sind bereits unter-
zeichnet. Jetzt schlägt er sich mit diversen Bau- und Stadtämtern rum.
Deshalb kann es bis zur offiziellen Eröffnung durchaus noch zwei oder drei
Monate dauern. Aber mit Hilfe seiner Freunde betreibt er sein Vorhaben
radikal weiter. Versichert hat er auch, daß er weiterhin zum engsten
Sympathisantenkreis der TLL-core gehören wird.
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| ----^---- iMPRESSUM ----^ ---- |
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HERAUSGEBER:
!! STRIKE !!
E-WALTER
GITTELSTR. 10
04347 LEIPZIG
TEL: 0341/ 24 11 347
ODER: 0341/ 44 10 749
FAX: 0341/ 23 30 703
z.Hd JENS
CHEFCHEN:
JENS E-WALTER
VERTRIEB:
NOCH EIGENVERTRIEB
SACHSENLAND UND
SEIT DER ZWEITEN DER
REST DEUTSCHLANDS
ERSCHEINT:
meist MONATLICH
UND DER PREIS:
KOSTENLOS
FREIE MITARBEITER:
UDO ISRAEL
ED ADEMIC
MARIA
TOMMY RAVEN
STEFFEN X-PLODE
SEBASTIAN PFOHL
SCHNITTE M.
(ERKENNBAR AN
DIENSTMARKE
ODER SHIRT)
und jeder der will
und kann...
WIE IMMER, ALLES OHNE
GEWÄHR. ABGEDRUCKTE UND
ANGEZEIGTE ARTIKEL SIND UN-
ZENSIERT UND NICHT UN-
BEDINGT DIE MEINUNG VOM
CHEF; SOWIE DER REDAKTION.
WIR NEHMEN UNS DIE FREIHEIT
EURE BRIEFE ODER ARTIKEL ZU
VERWENDEN.NACHDRUCK NUR MIT
SCHRIFTLICHER GENEMIGUNG
VOM BOSS !!
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+-]DEEP·BASS·NINE[--]RTR·EGHQ^DG·HQ[--]RUNNING·/X4.7[--]+49-0-344ElItE[-+
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